Wir freuen uns sehr, dass große Verbände wie die DEHOGA Bayern unseren Antrag zur Anerkennung des Bairischen als Regionalsprache im Sinne der Europäischen Charta der Regional- oder Mindersprachen aktiv unterstützen. Ein aktueller Aufruf vom 14.11.2024 an die Mitglieder findet sich auf der Homepage des Verbands. Wir sagen ein herzlichs Vergelts God an unser langjähriges Mitglied Angela Inselkammer für diese Schützenhilfe!
Im bairischen Sprachraum werden viele unterschiedliche Dialekte, unterschiedliche Umgangssprachen und auch regional gefärbte Standardsprachen gesprochen, die erkennbare Gemeinsamkeiten besitzen und sich vom restlichen deutschen Sprachraum deutlich abgrenzen lassen.
Nach der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen lässt sich Bairisch problemlos als Regionalsprache definieren. Normalerweise sprechen die Bewohner und Bewohnerinnen der Region aber nicht mehrere Dialekte, Umgangs- und Standardsprachen, sondern bewegen sich in ihrer alltäglichen Sprache zwischen einem bestimmten Dialekt und einer bestimmten Form der Standardsprache.
Speziell im Bereich der Kindererziehung wirft diese Möglichkeit des Gleitens zwischen Dialekt oder Standardsprache die Frage auf, was den Kindern bessere Chancen für ihre Zukunft ermöglicht. Diesbezüglich existieren viele Sprachmythen, sodass viele Eltern glauben, dass Dialektsprechen mit ihren Kindern für diese schädlich sei. Aus wissenschaftlicher Sicht ist das aber unhaltbar. Um diesen Sprachmythen entgegenzuwirken und um eine Entscheidungshilfe für interessierte Eltern bereitzustellen, hat Dr. Eugen Unterberger mit Kollegen und Kolleginnen aus dem Bereich der Germanistischen Sprachwissenschaft das eine Handreichung zusammengestellt.
Die Fraktion der Freien Wähler hat den erweiterten Antrag, in welchem neben dem Bairisch auch für das Schwäbisch-Alemannisch und das Fränkische die Aufnahme in der Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen gefordert wird, einstimmig angenommen. Als Nächstes findet eine Abstimmung mit der CSU im Koalitionsausschuss statt, der wir gespannt und zuversichtlich entgegensehen.
Prof. Dr. Anthony Rowley ist Germanistik-Professor an der Münchener Universität und ein renommierter Kenner der Bayerischen Sprache. Außerdem ist er Projektleiter und Ausschussvorsitzender „Bayerisches Wörterbuch“. Über das Anliegen des FBSD, die Aufnahme des Bairischen in die Europäische Charta der Regional- und Minderheitssprachen, hat Rowley ein Interview in der Times gegeben, um der Forderung auch im internationalen Umfeld Nachdruck zu verleihen.
Der bekannte Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Ludwig Zehetner, Honorarprofessor für Bairische Dialektologie an der Universität Regensburg, hat mit seiner Unterschrift bekundet, dass auch er für das Anliegen des FBSD ist.
Ludwig Zehetner erhielt 2023 den Bayerischen Dialektpreis und verschiedene Werke stammen aus seiner Feder. Ein bekanntes Wörterbuch von ihm heißt Bairisches Deutsch, Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern.
Den FBSD freut es sehr, dass inzwischen alle Sprachwissenschaftler in Bayern den Antrag zur Aufnahme der bairischen Sprache in die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen unterstützen.
Bei der Pressekonferenz im Bayerischen Landtag hat der FBSD zusammen mit Sepp Lausch, einem langjährigen Mitglied in unserem Verein, unser Anliegen, die Aufnahme des Bairischen in die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitssprachen, Vertretern der Presse, wie Münchner Merkur, der Süddeutschen Zeitung und München TV vorgestellt. Die entsprechenden Beiträge wurden unter anderem in der Abendschau des BR und der Sendung Quer ausgestrahlt. Zahlreiche Anrufe und Emails der Bevölkerung und Vereine gingen daraufhin beim 1. Vorsitzenden Heinz Schober-Hunklinger sowie der 2. Vorsitzenden Marianne Hauser ein, mit der Bitte um Zusendung von Unterschriftslisten, um dieses wichtige Thema zu unterstützen.