Im bairischen Sprachraum werden viele unterschiedliche Dialekte, unterschiedliche Umgangssprachen und auch regional gefärbte Standardsprachen gesprochen, die erkennbare Gemeinsamkeiten besitzen und sich vom restlichen deutschen Sprachraum deutlich abgrenzen lassen.
Nach der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen lässt sich Bairisch problemlos als Regionalsprache definieren. Normalerweise sprechen die Bewohner und Bewohnerinnen der Region aber nicht mehrere Dialekte, Umgangs- und Standardsprachen, sondern bewegen sich in ihrer alltäglichen Sprache zwischen einem bestimmten Dialekt und einer bestimmten Form der Standardsprache.
Speziell im Bereich der Kindererziehung wirft diese Möglichkeit des Gleitens zwischen Dialekt oder Standardsprache die Frage auf, was den Kindern bessere Chancen für ihre Zukunft ermöglicht. Diesbezüglich existieren viele Sprachmythen, sodass viele Eltern glauben, dass Dialektsprechen mit ihren Kindern für diese schädlich sei. Aus wissenschaftlicher Sicht ist das aber unhaltbar. Um diesen Sprachmythen entgegenzuwirken und um eine Entscheidungshilfe für interessierte Eltern bereitzustellen, hat Dr. Eugen Unterberger mit Kollegen und Kolleginnen aus dem Bereich der Germanistischen Sprachwissenschaft das eine Handreichung zusammengestellt.